Die Bedeutung von Nebenprodukten der Stahlherstellung

Dr. Anna Sokol
13.3.2025 – Nebenprodukte der Stahlherstellung spielen eine entscheidende Rolle für Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft in Europa. Der aktuelle Forschungsstand zu Schlacken und anderen Stoffen sowie die zukünftigen Herausforderungen wurden beim Workshop „The Role of Slags and Other By-Products within Circular Economy in the Steel Industry“ am 5. und 6. März 2025 in Duisburg intensiv diskutiert. Die Veranstaltung, organisiert von der European Steel Technology Platform (ESTEP) und dem FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e.V., zog Expertinnen und Experten aus insgesamt 13 Ländern an. Das FEhS ist Mitglied der AIF.
Im Rahmen des Workshops, der von der ESTEP-Fokusgruppe Kreislaufwirtschaft und dem FEhS-Institut vorbereitet wurde, standen in insgesamt 25 Vorträgen zentrale Themen wie die „Situation of Slags in Different Regions“, der „InSGeP Workshop“, die „Valorisation of Industrial By-Products: Dust, Sludge …“, die „Valorization of Industrial By-Products: Slag“ sowie „Industrial Symbiosis“ im Fokus.
Die Veranstaltung bot wertvolle Einblicke in die aktuellen Nutzungsmöglichkeiten und neuesten Entwicklungen der Schlackennutzung, sowohl mit als auch ohne DRI-Anteil. Ein zentrales und intensiv diskutiertes Thema war die Granulation, insbesondere die Luftgranulation und deren Einfluss auf die Schlackeneigenschaften. Auch die Allokationsansätze von Hüttensand wurden in mehreren Präsentationen ausführlich analysiert. Dieser Workshop stellte somit einen wichtigen Schritt zur Förderung der Kreislaufwirtschaft in der Stahlindustrie dar und bot eine Plattform für einen wertvollen Wissenstransfer.
Klaus Peters, Generalsekretär von ESTEP: „Der Workshop hat gezeigt, wie bedeutend der internationale und interdisziplinäre Wissensaustausch ist. Die vorgestellten Ergebnisse und der Ausblick auf zentrale Forschungsaufgaben haben uns wertvolle Expertisen geliefert und den Bedarf an zukünftigen Handlungsfeldern in der Stahlindustrie skizziert, nicht zuletzt im Zuge der Dekarbonisierung“, erklärte ESTEP-Generalsekretär Klaus Peters.
Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts und AIF-Vorstand betonte: „Nebenprodukte der Stahlherstellung sind wichtige Ressourcen, die Primärrohstoffe substituieren, Klimaschutz fördern und Kreislaufwirtschaft antreiben. Ihre Bedeutung wird weiter zunehmen, das hat auch der jüngst vorgestellte Clean Industrial Deal unterstrichen. Voraussetzung für den Erfolg wird neben einer ausreichend finanzierten anwendungsnahen Industrieforschung auch die weitere Verbesserung der regulatorischen Rahmenbedingungen sein.“
Foto: © FEhS-Institut