DVS

Forschungsvereinigung Schweißen und verwandte Verfahren e.V. des DVS

Das zentrale Tätigkeitsfeld der Forschungsvereinigung des DVS ist die industrielle Gemeinschaftsforschung auf den Gebieten des Fügens, Trennens und Beschichtens. Ein Schwerpunkt der Aktivitäten ist die Unterstützung und Begleitung des Transfers der Forschungsergebnisse und die Sicherung des Anwendernutzens für KMU.

Geschäftsführer Jens Jerzembeck berichtet über Herausforderungen und seine Forschungsvereinigung im Laufe der Zeit.

Interview mit Jens Jerzembeck

Wie hat sich die Rolle Ihrer Forschungsvereinigung im Laufe der Zeit verändert?

Die DVS Forschung steht seit ihrer Gründung im Jahr 1975 für Innovationen und Wissenstransfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft im Bereich des Fügens, Trennens und Beschichtens. Wir feiern in diesem Jahr unser 50jähriges Jubiläum. Für mich ist dies Anlass, nicht nur in die Vergangenheit, sondern in die Zukunft zu blicken. Heute arbeiten wir mit insgesamt über 80 kooperierenden Forschungseinrichtungen und fast 1000 Unternehmen zusammen, die sich aktiv in der DVS Forschung und unseren Forschungsprojekten engagieren. Verändert haben sich im Laufe der Zeit sicher die Themen und die Inhalte der Forschungsprojekte, nicht aber die Aufgabe der DVS Forschung: Über die Industrielle Gemeinschaftsforschung die Branche nachhaltig zu stärken! Werkstoffverhalten und -eigenschaften, Anwendungen, Digitalisierung und Equipment für die Zukunft zu entdecken, nachhaltig zu verbessern und direkt in die Arbeitspraxis zu überführen – das ist dabei unser Ziel. Auch die Nachhaltigkeit ist Gegenstand der Forschung. Im Februar 2025 erscheint die Studie „Nachhaltigkeit in der fügetechnischen Produktion“. Die Inhalte werden unsere Forschungsaktivitäten der kommenden Jahre maßgeblich prägen. Die DVS-Studie ist als Buch und als E-Book bei der DVS Media GmbH erhältlich (E-Book: ISBN: 978-3-96144-287-4, Artikel-Nr.: 101396, www.dvs-media.eu).

Zitat Jens Jerzembeck

Welche Hauptherausforderungen sieht Ihre Forschungsvereinigung für den deutschen Mittelstand?

Der Mittelstand befindet sich derzeit in einer schwierigen konjunkturellen Lage. Der Kostendruck ist hoch, der internationale Wettbewerb nimmt zu. Da sich die Absatzmärkte verändern, müssen zudem neue Produkte entwickelt werden. Eine wesentliche Aufgabe ist es, wieder stabile und zuverlässige Rahmenbedingungen für den Standort Deutschland herzustellen. Damit sehr eng verbunden ist auch eine Stärkung der Industrieforschung unumgänglich. Innovationen sind entscheidend für eine erfolgreiche Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Daher ist es dringend erforderlich für die Industrieforschung die benötigten Fördermittel bereitzustellen. Die Erwartungshaltung ist klar formuliert: Mit einer Mittelausstattung von einer Milliarde Euro für die Forschungsförderprogramme IGF, ZIM und INNO-KOM würde die Politik ein industriepolitisch wichtiges Signal setzen.

Was motiviert Sie persönlich in Ihrer Arbeit bei der DVS-Forschung?

Fügetechnische Gemeinschaftsforschung der DVS Forschung unter dem Dach des Branchenverbandes DVS – Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e.V. zu organisieren ist eine sehr angenehme Verantwortung. Die Branche ist sehr geprägt durch innovative mittelständische Unternehmen. 

Der Innovationsdruck ist hoch. Anwender und Hersteller von Fügetechnik ergänzen sich sehr gut. Forschungsfindung und der Transfer der Ergebnisse erfolgen über die Möglichkeiten des DVS sehr gewinnbringend für die gesamte Branche. Die Umsetzung und Nutzung von Forschungsergebnissen in DVS-Regelwerken und -Ausbildungsmaßnahmen oder Dienstleistungen sowie die weitere Nutzung direkt durch die Unternehmen; alles findet sich wieder auf der alle vier Jahre stattfinden Weltleitmesse SCHWEISSEN & SCHNEIDEN in Essen. So auch dieses Jahr. Diese enge Verbundenheit zur Branche zeichnet die Arbeit in der DVS Forschung ganz besonders aus.