GFPi - Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation e.V.
Die GFPi e. V. koordiniert mit etwa 37 Verbundprojekten die vorwettbewerbliche Gemeinschaftsforschung der Pflanzenzüchtungsunternehmen Deutschlands. Aktuelle Forschungsthemen bilden somit die Basis für die unternehmensinternen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten.
Geschäfsführer Stefan Lütke Entrup spricht über die Faszination und die vielfältigen Aufgabengebiete in der Forschungsvereinigung der GFPi.
Interview mit Stefan Lütke Entrup
Was fasziniert Sie an Ihrem Forschungsbereich?
Pflanzen sind die einzigen Lebewesen, die durch Photosynthese mit Hilfe von Licht und Wasser Kohlendioxid aus der Luft in Biomasse binden und durch Spaltung von Wasser als Abfallprodukt den für Menschen und Tiere lebensnotwendigen Sauerstoff freisetzen können.
Pflanzen bilden mit ihren Konsumenten in der Wertschöpfungskette einen geschlossenen Kreislauf, der Rest- und Abfallstoffe über Kaskaden- und Koppelprodukte mehrfach nutzt und immer wieder in den Nährstoffkreislauf zurückführt. Sie sind die Grundlage für die Transformation zu einer klimaschonenden Produktion ohne fossile Rohstoffe. Mit der gemeinschaftlich organisierten Züchtungsforschung tragen wir dazu bei, dass Pflanzen in vielen Bereichen als Quelle für Nahrungs- und Futtermittel sowie als nachwachsende Rohstoffe für vielfältige Produkte und zur Erzeugung von Bioenergie genutzt werden können.
Wie viele Forschungsprojekte laufen bei Ihnen zurzeit und welches liegt Ihnen besonders am Herzen?
Die Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation e.V. (GFPi) koordiniert ca. 25 laufende Forschungsverbünde mit Forschungspartnern aus Universitäten und Forschungseinrichtungen des Bundes und der Länder, die durch Förderprogramme der Bundesministerien unterstützt werden. Forschungsschwerpunkte bei landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Kulturarten sind die Verbesserung von Ertrag und Qualität, die Entwicklung von widerstandfähigen Sorten gegenüber Pflanzenkrankheiten, Viren und tierischen Schaderreger. Begünstigt durch den Klimawandel und die Reduzierung des chemischen Pflanzenschutzes in der Landwirtschaft, treten Insekten wie z.B. die Schilfglasflügelzikade seit einigen Jahren verstärkt auf, die Bakteriosen auf Zuckerrüben übertragen und zu extremen Ertrags- und Qualitätsverlusten führen. In mehreren Gemeinschaftsforschungsprojekten werden Diagnose- und Prüfmethoden zur Züchtung resistenter Pflanzen entwickelt.
Wie sind Sie zum ersten Mal mit Ihrem Forschungsbereich in Berührung gekommen?
Während meiner landwirtschaftlichen Berufsausbildung hatte ich erste Berührungen mit Pflanzenzüchtung und Saatgutvermehrung von Getreide, Futtergräsern und Eiweißpflanzen. Dies setzte sich im Studium fort. Die Vielzahl von Kulturarten mit ihren zum Teil sehr unterschiedlich ausgeprägten Eigenschaften macht die Forschung an den verschiedensten Züchtungszielen interessant und spannend. Heute können wir im Team der GFPi dazu beitragen, Gemeinschaftsforschungsprojekte auf dem Weg zu bringen, die die Züchtung robuster, klimatoleranter Sorten mit verbesserten Eigenschaften für Landwirtschaft und Gartenbau unterstützen.