Vom 30. Mai bis 2. Juni 2022 findet die Hannover Messe statt. Auf dem Gemeinschaftsstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) ist auch die vorwettbewerbliche Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) mit einem Exponat vertreten. Sie wird unter dem Dach der AiF und ihrer Forschungsvereinigungen organisiert und das BMWK stellte für die Förderung von IGF-Projekten 2021 rund 200 Millionen Euro öffentlicher Mittel zur Verfügung.
Beim IGF-Exponat handelt es sich um ein kindgerechtes Therapiegerät und eine Simulationsplattform für die Skoliosebehandlung. Laut Deutschem Gesundheitsamt weisen 80 Prozent der Kinder in Deutschland Haltungsschäden auf. Etwa 125.000 Heranwachsende ab dem 10. Lebensjahr sind sogar von einer krankhaften Wirbelsäulenverkrümmung, der so genannten Skoliose, betroffen. Eine notwendige Therapie dieser Erkrankung ist anstrengend und erfordert einen hohen personellen Aufwand.
Im Rahmen eines IGF-Projektes wurde eine moderne, speziell auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen angepasste sensor- und aktorunterstützte Therapieform entwickelt, mit der die Voraussetzung für eine wissenschaftsbasierte Patientenversorgung geschaffen wurde. Vorteil des neuartigen Systems ist vor allem die Befähigung der Patienten, ihre Körperhaltung von sich aus zu korrigieren und zu lernen, diese Haltung im Alltag selbstständig einzunehmen. Gleichzeitig wird die Motivation der Patienten durch spielerische Elemente in der Therapie deutlich erhöht. Das führt nicht nur zu einer Vereinfachung der Therapie, sondern auch zu einer Entlastung des Gesundheitswesens.
Wissenschaftler der Technischen Universität (TU) Dresden und des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) haben das mit dem Otto von Guericke-Preis der AiF ausgezeichnete Projekt durchgeführt und präsentieren die Ergebnisse auf dem Gemeinschaftsstand des BMWK in Hannover. (di)