Zielsetzung:
Den Teilnehmenden werden neben den Grundlagen der Netzschutztechnik mit Schutzverfahren die Berechnung von Einstellwerten aber auch Vorgehensweisen zur Bewertung und Validierung der Schutzkonzepte vermittelt.
Inhalt:
Das Seminar behandelt die Grundlagen der Netzschutztechnik als wichtige Voraus-setzung einer sicheren Stromversorgung. Netzschutztechnik soll normativ unzulässige Netzsituationen zuverlässig erkennen und in Millisekunden automatisiert beheben. Kurzschlüsse sind die häufigste Ursache für Störungen der Stromversorgung. Nach einer Einführung in die Arbeitsweise von Schutzgeräten zur Kurzschlusserkennung wird daher die Berechnung von Kurzschlussströmen nach VDE 0102 diskutiert, die wichtige Einstellwerte für den Netzschutz liefert. Im weiteren Verlauf des Seminars werden Überstromzeitschutz, Differentialschutz und Distanzschutz für Mittel-, Hoch- und Höchstspannungsnetze mit Anwendungsbeispielen vorgestellt. Die Bewertung der Kurzschlussfestigkeit von Betriebsmitteln nach VDE wird fallspezifisch behandelt. Neu ist der Einblick in den Schutz von Niederspannungsnetzen mit Sicherungen. Auch wird ein Anwendungsbeispiel für die Koordination von Schutzorganen von der Hoch- über die Mittel- bis in die Niederspannung an einem Fallbeispiel vorgestellt und diskutiert. Im Weiteren wird die Erdschlussortung in isolierten und kompensierten Stromnetzen behandelt, die gerade durch den Zubau von Erzeugungsanlagen mit Kabeltrassen von zunehmender Bedeutung wird. Abschließend ein Ausblick in eine mögliche Zukunft der Stromnetze: Netzschutz in Gleichstrom(DC)-Stromnetzen der Niederspannung. Die Seminarteilnehmer können sich in allen Phasen des Seminars mit ihren Fragen aber auch Erfahrungen einbringen.
Zielgruppe:
Das Seminar wendet sich an Personen, die bei Netzbetreibern oder der Industrie im Bereich Netzplanung und -betrieb tätig sind.
Seminarleitung:
Die wissenschaftliche Seminarleitung übernimmt: Prof. Dr.-Ing. Michael Igel