Am 1. November 2022 startete das Mittelstand-Digital Zentrum (MDZ) Ländliche Regionen und knüpft damit an die Arbeit des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Siegen an. Mit knapp 5,5 Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) für die nächsten drei Jahre das neue Zentrum, das seinen Fokus auf die speziellen Digitalisierungsherausforderungen von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im ländlichen Raum legt. Beteiligt sind die Universität Siegen, die Fachhochschule Südwestfalen, die Ruhr-Universität Bochum, das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT) und die AiF.
Mit dem Teilvorhaben „Impact hebeln – überregionaler und branchenübergreifender Transfer und Vernetzung mit Wirkung“ übernimmt die AiF die Aufgabe, den Transfer der Angebote und Ergebnisse des MDZ Ländliche Regionen sicherzustellen. AiF-Hauptgeschäftsführer Professor Michael Bruno Klein sagt: „Als Konsortialpartner werden wir durch themen- und projektbezogene Vernetzung neue Kristallisationspunkte für den Transfer schaffen. Im engen Austausch mit anderen Mittelstand-Digital Zentren, relevanten Partnern wie Branchenverbänden, unseren mittelstandsgetragenen Forschungsvereinigungen als Innovations-Communities, anderen Unternehmensnetzwerken und natürlich zusammen mit den mittelständischen Unternehmen werden wir dafür sorgen, dass die Maßnahmen des MDZ ihre positiven Effekte breitenwirksam entfalten können.“ Anschauliche, auf die realen Praxis- und Rahmenbedingungen von Unternehmen heruntergebrochene Formate und Themen sollen die Grundlage der Aktivitäten bilden. Die Themen werden nicht nur interaktiv über das AiF InnovatorsNet als community-orientierte Transferplattform unter Einbindung von KMU und Start-ups besprochen, diskutiert und präsentiert, sondern auch in unterschiedlichen Präsenzformaten.
Zukunftsfähigkeit und Resilienz stärken
Vom Klimawandel über den industriellen Strukturwandel bis zur Digitalisierung setzen globale Megatrends die Wirtschaft unter massiven Transformationsdruck. Unternehmen, auch in ländlichen Regionen, stehen genau vor diesen Herausforderungen. Bereiche, wie Infrastruktur, (Nachwuchs-) Fachkräfte sowie Aus- und Weiterbildung spielen dabei eine beondere Rolle. Das MDZ Ländliche Regionen setzt branchen- und disziplinübergreifend an und will diese spezifischen Herausforderungen über Transfer unterstützen. Dazu zählen auch Best-Practice-Beispiele, um aufzuzeigen, welche Herangehensweisen es für multiple Problemstellungen gibt und wie Unternehmen dies bewältigt haben.
Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen
Die Angebote des MDZ sind kostenfrei und richten sich an alle KMU in ländlichen Regionen, insbesondere an Unternehmen in Industrie, Handwerk, Medizin und Pflegewirtschaft sowie Forstwirtschaft. Informations-, Präsentations-, Qualifizierungs- und Vernetzungsveranstaltungen sollen Mitarbeitende befähigen, die digitale Transformation im Unternehmen umzusetzen und voranzutreiben. Darüber hinaus werden technische Demonstratoren entwickelt, die digitale Innovationen greifbar machen und in Digitalisierungsprojekten mit Unternehmen eingesetzt werden. Das Themenspektrum des Zentrums deckt unter anderem den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in KMU, Datenökonomie und Datenschutz, die grüne Transformation sowie neue digitale Lern- und Arbeitswelten ab. Darüber hinaus unterstützt das Zentrum KMU mit speziellen KI-Trainee-Programmen, nicht nur in der Produktion, sondern auch in den flankierenden Unternehmensbereichen.
Zentrum mit bundesweitem Fokus auf ländliche Regionen
Als Flächenregion mit einem starken industriell geprägten Mittelstand steht Südwestfalen stellvertretend für weitere ländliche Regionen in Deutschland. Aus diesem Grund agiert das Zentrum in einem erweiterten Wirkungskreis. Im Rahmen der Mittelstand-Digital Initiative ist das MDZ Ländliche Regionen Teil eines bundesweiten Netzwerks von mehr als 25 Zentren, die KMU bei der Digitalisierung unterstützen. Daher sollen zukünftig auch Unternehmen in anderen, ähnlich strukturierten Regionen von der Arbeit des Zentrums profitieren.
Die Intention der AiF
Die AiF hat sich zum Ziel gesetzt, Themen, die entsprechenden Angebote dazu und Aktivitäten des Mittelstand Digital Zentrums regional wie überregional zu transferieren. Innerhalb dieses Prozesses sind die Potenziale aus Forschung & Entwicklung und die Innovationskraft des Mittelstands von hoher Relevanz, um daraus adäquate Lösungen zu entwickeln und einer möglichst breiten Zielgruppe vorzustellen. Dabei nutzt die AiF ihre Kernkompetenz der kooperativen Zusammenarbeit sowie des Transfers gemeinsam mit den Forschungsvereinigungen und weiteren Institutionen für den Mittelstand. Zentrales Bindeglied soll das InnovatorsNet als informative und kommunikative Plattform bilden. Hierzu werden zielorientierte Formate entwickelt, die Ergebnisse, Informationen und Lösungsangebote mehr als nur präsentieren. (di)
Ihr Ansprechpartner bei der AiF: Rainer Färber, E-Mail: mdz(at)AiF(.)de.