Die AiF engagiert sich seit 70 Jahren als Stimme des forschenden Mittelstandes und spricht sich für die nachhaltige Förderung der vorwettbewerblichen industriellen Gemeinschaftsforschung aus. Forschungsvereinigungen, wie die Mitglieder der AiF, bilden die grundlegende Struktur für die erfolgreiche, branchenübergreifende Kooperation von Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen, Hochschulen oder Instituten im Rahmen von Forschungsaktivitäten zugunsten des deutschen Mittelstandes. Das macht die industrielle Gemeinschaftsforschung aus. Der Großteil der deutschen Wirtschaft sind mittelständische Unternehmen. So ist die Unterstützung von Innovationsaktivitäten hier von entscheidender Bedeutung für den Erfolg der internationalen Wettbewerbsfähigkeit und auch des Transformationsprozesses von Wirtschaft und Gesellschaft.
Die 85 Forschungsvereinigungen der AiF, die alle wesentlichen Branchen widerspiegeln, besitzen höchste Kompetenzen in der angewandten Forschung in der Bundesrepublik. Sie ermitteln und bündeln den Forschungsbedarf insbesondere mittelständischer Unternehmen und ermöglichen effektive Forschungsergebnisse in Form von ökologisch und ökonomisch effektiven Verfahren, Produkten und Technologien sowie deren Einsatz auf dem nationalen und Weltmarkt.
AiF: Alle Voraussetzungen für die IGF-Weiterführung geschaffen
Das IGF-Förderprogramm wird seit Januar 2024 vom DLR Projektträger im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) betreut. Um eine zukunftsorientierte Begleitung des Programms, das für forschungsaffine kleine und mittlere Unternehmen von fundamentaler Bedeutung ist, zu sichern, hat der AiF e.V. den DLR PT umfassend bei der Übernahme als neuer Projektträger unterstützt. Der Verein hat für eine kontinuierliche Weiterführung des Förderprogramms alle Voraussetzungen geschaffen und den Wechsel von der AiF zum DLR PT in den vergangenen Monaten konstruktiv und kompetent unterstützt.
Im September 2023 hat das BMWK den DLR PT als Projektträger für das IGF-Programm eingesetzt. Der AiF e.V. und seine Forschungsvereinigungen hatten mit rund 2.500 direkt in die AiF eingebundenen und weiteren zirka 135.000 über die Forschungsvereinigungen eingebundenen Unternehmen sowie über 1.200 beteiligten Forschungseinrichtungen zuvor die IGF 69 Jahre lang im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums koordiniert. Das Forschungs- und Transfernetzwerk AiF wird die industrielle Gemeinschaftsforschung weiter begleiten sowie seine Erfahrungen und Kompetenzen zur Verfügung stellen. Dazu bringt der Verein Instrumente und Maßnahmen zur besseren Vernetzung und zum effektiveren Transfer, wie die Forschungs- und Transferallianzen der AiF zu den großen Zukunftsthemen wie Wasserstoff, Leichtbau, Energie und Mobilität sowie das AiF InnovatorsNet als wirkungsvolle Innovations-Community ein. Als langjähriger Brückenbauer hat der AiF e.V. dank seiner Nähe zu Unternehmen und Industrie eine angewandte Expertise für die Bedürfnisse aber auch Kompetenzen der Industrie in Bezug auf die drängenden Transformationsaufgaben entwickelt.
Bei Förderung von angewandter Forschung noch „sehr viel Luft nach oben“
Ohne die industrielle Gemeinschaftsforschung sind Transformation und die Bewältigung der aktuellen Aufgaben der deutschen Wirtschaft kaum realisierbar, so die AiF-Einschätzung. Angesichts des nahezu einzigen deutschen „Rohstoffes“ Innovationen und der enormen Herausforderungen durch die Twin Transition – Klimaschutz/Dekarbonisierung und Digitalisierung – müsse die IGF-Fördermittelsumme des BMWK in Höhe von jährlich rund 180 Millionen Euro dringend aufgestockt werden, ist sich die AiF mit Unternehmerinnen und Unternehmern, Forscherinnen und Forschern sowie der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI), dem Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) und anderen einig.
Darüber hinaus fordert der AiF e.V. wiederholt die angemessene Wertung und stärkere Unterstützung der angewandten Forschung in Deutschland. Hier ist im Gegensatz zur allgemeinen Grundlagenforschung noch „sehr viel Luft nach oben“. (frd)
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