Seit 1922 ist das Forschungsinstitut für Edelmetalle und Metallchemie e.V. (fem), dessen Trägerverein Mitglied der AiF ist, das einzige unabhängige Institut für Edelmetallforschung auf der Welt. Aus der einstigen Probier- und Forschungsanstalt für Edelmetalle ist in 100 Jahren ein hochmodernes Forschungsinstitut geworden. Am 22. September 2022 feierte das fem seinen runden Geburtstag in Schwäbisch-Gmünd im Rahmen einer Jubiläumsveranstaltung.
Das fem hat dem Ziel, durch Forschung und Entwicklung auf den Gebieten der Materialwissenschaft und Oberflächentechnik zukunftweisende Lösungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und die Industrie zu ermöglichen. Allein für Vorhaben der vorwettbewerblichen Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) flossen im Jahr 2021 über 2,3 Millionen Euro an das Forschungsinstitut. Die IGF wird unter dem Dach der AiF und ihrer Forschungsvereinigungen organisiert und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit öffentlichen Mitteln gefördert.
Wachsendes Themenspektrum
Die Expertise des fem reicht von der Werkstoffentwicklung, Elektrochemie und galvanischen Oberflächenveredlung über Leichtmetalle, Lackbeschichtungen und physikalische Beschichtungsverfahren bis zur Material- und Oberflächenanalytik. Neue FuE-Schwerpunkte orientieren sich an den großen Herausforderungen unserer Zeit: Batteriesysteme und Wasserstofftechnologie, digitalisierte Prozesstechnik, intelligente Oberflächen sowie Rohstoff- und Ressourceneffizienz.
Grundlagenforschung und anwendungsorientierte Forschung sind am fem eng verzahnt, denn innovative Lösungen für die Praxis können nur durch detaillierte Kenntnisse der Grundlagen erzielt werden. Das fem verfügt über eine umfangreiche Ausstattung mit modernsten Geräten und Instrumenten, rund 200 Verfahren und Prüfmethoden sind nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiert. Kunden und Partner kommen aus allen Zweigen der metallverarbeitenden Industrie und Wirtschaft, aus Universitäten, Forschungsinstitutionen und anderen öffentlichen Einrichtungen.
Technologietransfer stärken
Auch für die Zukunft ist das fem gut aufgestellt. Auf zusätzlichen 4.500 m2 wird das Institut im neuen „Innovationslabor K15“ die anwendungsorientierte FuE-Arbeit für die wichtigen Zukunftsfelder Energietechnik, Ressourceneffizienz, Leichtbau und digitalisierte Prozesstechnik intensivieren und den Technologietransfer in KMU und Industrie ausbauen. Dadurch werden in den kommenden Jahren rund fünfzig neue Arbeitsplätze für wissenschaftliche und technische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entstehen. (di)
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