„Die themen- und technologieoffene ZIM-Förderung hat als etabliertes Instrument der marktnahen FuE-Förderung seit 15 Jahren einen zentralen Stellenwert im Förderportfolio des Bundes“, heißt es unter anderem im Evaluationsbericht zum Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), der im Juni 2024 veröffentlicht wurde. Das Schweizer Unternehmen Prognos AG und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) führten im Auftrag des BMWK die Evaluation des ZIM durch. Gegenstand ist die Förderperiode von Januar 2020 bis April 2024 unter der Förderrichtlinie von 2020. Das Programm unterstützt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in ihren Forschungs- und Entwicklungs(FuE)aktivitäten und stärkt damit deren Innovationskraft.
Instrument des Technologietransfers
Im Zentrum der Evaluation standen Fragestellungen, die sich nach den Dimensionen „Wirkungen“, „Differenzierung nach Zielgruppen“, „Qualität von Prozessen“ sowie „Eingliederung in das Förderportfolio“ des Bundes zusammenfassen lassen. Insgesamt wurde klar, dass die ZIM-Förderung ihre Ziele erreicht hat und entsprechend den Zielsetzungen wirkt. Die Evaluation stellt heraus, dass das ZIM vor allem als Instrument des Technologietransfers durch die Förderung von nationalen wie internationalen FuE-Kooperationen und -Netzwerken wirksam ist. Als Erfolgsfaktoren wurden unter anderem die Themenoffenheit, kontinuierliche Antragstellung und intensive Beratung durch die Projektträger hervorgehoben. Die AiF Projekt GmbH, eine einhundertprozentige Tochtergesellschaft des AiF e.V., betreut die Förderlinie FuE-Kooperationsprojekte des ZIM.
Seit 2020 wurden im ZIM insgesamt 14.000 Vorhaben mit 2,3 Milliarden Euro bewilligt und damit themen- und technologieoffen Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie das Netzwerkmanagement von Innovationsnetzwerken gefördert. Die FuE-Ausgaben und -Beschäftigung der Unternehmen nahmen aufgrund der ZIM-Förderung zu. Insbesondere bei FuE-Einsteigern und KMU mit bisher niedriger FuE-Intensität sind die positiven Effekte besonders ausgeprägt. Dem ZIM kommt deshalb eine hohe Mobilisierungsfunktion gerade in kleineren Unternehmen zu.
Mehr Kontinuität – Änderungen vermeiden
In der Studie wird betont, dass „die zukünftige ZIM-Förderung mehr Kontinuität im Hinblick auf die Förderkonditionen und die Möglichkeit der Antragstellung aufweisen“ solle. Dies sei vor dem Hintergrund zu sehen, dass es während des in dieser Evaluation betrachteten Zeitraums zu Änderungen der Richtlinie und erstmalig auch zu einer Unterbrechung des Antragsverfahrens kam. „Vor allem der Stopp der Antragsannahme während der COVID-19-Pandemie und die kurzzeitige Begrenzung nach Wiedereröffnung auf ein laufendes Projekt pro Unternehmen innerhalb von 24 Monaten haben in der Zielgruppe zu einer Unsicherheit über die weitere Förderung geführt. Es sollten daher Änderungen vermieden werden, um die Planbarkeit der Förderung für die KMU zu sichern“ heißt es darin weiter. Die zukünftige Förderung solle darauf ausgerichtet werden, dass ZIM wieder als verlässliches Instrument der Innovationsförderung wahrgenommen wird, das stabile Rahmenbedingungen für forschende KMU gewährleistet.
Die Evaluationsergebnisse liefern Impulse für Detailverbesserungen am ZIM; Anfang des Jahres 2025 soll eine neue ZIM-Förderrichtlinie mit optimierten Förderkonditionen starten. (frd)
Download: Evaluation des „Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand“ – Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz