Dr. Charlotte Stemler ist am 12. September mit dem Friedrich-Meuser-Preis 2024 ausgezeichnet worden. Lipasen mit geeigneter Substratspezifität gegenüber Fettsäuren zu identifizieren, war das Ziel der Forschungsarbeiten der promovierten Lebensmittelchemikerin. Im Rahmen des über den Forschungskreis der Ernährungsindustrie e.V. - FEI begleiteten Projekts der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) untersuchte sie neue Einsatzmöglichkeiten von Lipasen als clean-label Backhilfsmittel in feinen Backwaren. Mit dem themenoffenen und branchenübergreifenden IGF-Programm fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz vorwettbewerbliche Forschungsvorhaben. Der FEI e.V. ist Gründungsmitglied der AiF.
Der 2019 gestiftete und mit 2.500 Euro dotierte Preis ist nach dem langjährigen Leiter des Wissenschaftlichen Beirats Prof. Dr. Dr. Friedrich Meuser benannt und wurde im Rahmen der FEI-Jahrestagung in Hamburg durch den Vorsitzenden Dr. Götz Kröner überreicht. Stemlers Dissertation mit dem Titel Substrate specificities of baking lipases for use in fine bakery goods" entstand im Institut für Angewandte Biowissenschaften, Abteilung für Bioaktive und Funktionelle Lebensmittelinhaltsstoffe am Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Die Wissenschaftlerin untersuchte im Rahmen ihrer Dissertation neue Einsatzmöglichkeiten von Lipasen als clean-label Backhilfsmittel in feinen Backwaren. Dabei behandelte sie zwei Herausforderungen: die Vermeidung der Freisetzung von kurzkettigen Fettsäuren und einhergehender ranziger Fehlaromen sowie die vorher unbekannten Auswirkungen von Lipasen auf die Backqualität feiner Backwaren. Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten überzeugten die Jury durch ihre wissenschaftliche Exzellenz, Anwendungsrelevanz und Implementierung und wurden unter anderem in fünf wissenschaftlichen Artikeln veröffentlicht.
Der Friedrich-Meuser-Preis wird jährlich verliehen. Die nächste Ausschreibung erfolgt im Frühjahr 2025. Es können Dissertationsschriften, die im Rahmen eines abgeschlossenen Promotionsverfahrens entstanden sind und deren Veröffentlichung maximal zwei Jahre zurückliegt, eingereicht werden. Die Forschungsarbeiten müssen zu wesentlichen Teilen im Kontext eines vom FEI geförderten IGF-Projekts entstanden sein und sind thematisch nicht eingegrenzt. (frd)
Foto: © FEI, Michaela Wohlleber