Mittelständische Unternehmen bei der Entwicklung von Innovationen bedarfsorientiert und niedrigschwellig zu unterstützen, ist unter anderem das Ziel des AiF-InnovatorsNet. Jan Frederik Kremer, Geschäftsführer der AiF FTK GmbH und Co-Founder des InnovatorsNet, beschreibt in der aktuellen 18. Folge des Podcasts „#DigiDUS“ der Stadtsparkasse Düsseldorf das Innovationsengagement und die nötigen Förderungen für kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland rund um die Themen Digitalisierung, Automatisierung und mehr. Jeannine Malchareck-Wirtz, die DigiDUS moderiert, erklärt den Podcast so: „Rund 39 Millionen Ergebnisse erhalten Sie, wenn Sie ‚Digitalisierung‘ bei Google eingeben. Ist also schon alles zum Thema gesagt? Wir beantworten diese Frage mit einem klaren „Nein“ – in #DigiDUS erfahren Sie, welche Chancen die Digitalisierung für den Mittelstand bietet und welche Herausforderungen sie mit sich bringt. Wir blicken auf die politische Tragweite der Digitalisierung, auf Cyber-Security, das Potenzial von Daten, auf künstliche Intelligenz und stellen Best-Practices vor.“
Im Hinblick auf die Innovationsfähigkeit des deutschen Mittelstands weist Kremer im Gespräch mit Malcherek-Wirtz auf die Dysbalance zwischen der üppig ausgestatteten Grundlagenforschung und einer schwachen Förderung der anwendungsorientierten Forschung, beschreibt dabei „ein Verhältnis von rund 1:10“ und mahnt einen stärken Anwendungsfokus gegenüber der Politik an.
„Ohne Mittelstand dreht sich kein Windrad“
Der Mittelstand hat den allergrößten Anteil an der Wertschöpfung in Deutschland, damit unter anderem auch an der Zahl der Arbeitsplätze und ist damit auch wesentlicher Teil der innovativen Wertschöpfung. „Ohne Mittelstand fliegt kein Airbus, läuft kein Windrad, fährt kein Auto. Mittelstand ist der Kit, aber auch Treiber für die Gesellschaft: Wenn es dem Mittelstand schlecht geht, geht es unserem gesamten System schlecht“, erklärt Kremer.
Insbesondere die Industrielle Gemeinschaftsforschung, bei der kleine und mittlere Unternehmen mit wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen für die Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und Technologien kooperieren, sei ein seit Jahrzehnten erfolgreiches Instrument. Die Beteiligung von jährlich rund 25.000 Unternehmen ist einmalig und in der Breitenwirkung unerreicht. Mehr Mittel für die IGF haben immense Wirkung.
Transfer durch multilateralen Austausch
Wirklicher Transfer finde, laut Kremer, nur multilateral, nur im Austausch statt. Dabei macht er darauf aufmerksam, dass viele Unternehmen und auch Mittelständler „technologisch schon fünf oder zehn Jahre weiter seien als Hochschulen und Universitäten“.
Wissenstransfer in seiner direkten Form würde auch über das AiF-InnovatorsNet realisiert. Diese digitale Transfer-, Kompetenz und Vernetzungsplattform schafft eine wirkungsvolle Innovations-Community und ist damit wertvolles Werkzeug für einen ergebnisorientierten Transfer innerhalb des Mittelstandes. Hier tauschen sich Unternehmen, Forschungseinrichtungen und auch die Wirtschaftspolitik unkompliziert und vor allem realitätsnah aus. „Als langjähriger Brückenbauer konnten wir dank unserer Nähe zu Unternehmen und Industrie eine angewandte Expertise für die Bedürfnisse aber auch Kompetenzen der Industrie in Bezug auf die drängenden Transformationsaufgaben entwickeln“, beschreibt Kremer die AiF. (frd)
Hier können Sie die 18. DigiDUS-Podcast-Folge mit Jan-Frederik Kremer hören.