Mit der Produktidee „Golden Barley“ gewinnt ein Studentinnen-Tandem der Technischen Universität Berlin den diesjährigen TROPHELIA-Wettbewerb. Der Ideenwettbewerb richtet sich an Studentinnen und Studenten der Lebensmittelwissenschaften und wurde zum dreizehnten Mal durch das AiF-Mitglied Forschungskreis der Ernährungsindustrie e.V. (FEI) ausgerichtet.
„Golden Barley“ ist eine Gerstenmilch auf Basis von Biertreber, die den wachsenden Markt der sogenannten Milchalternativen sinnvoll um ein veganes, protein- sowie ballaststoffreiches Upcycling-Produkt ergänzt. Biertreber, der Rohstoff für „Golden Barley“, ist ein Reststoff aus der Bierherstellung: Jährlich fallen etwa 2 Millionen Tonnen davon allein in Deutschland an, der bisher vorrangig als Futtermittel oder für die Biogasgewinnung verwertet wird. Mit einem Ballaststoffgehalt von über 55 Prozent, einem Proteinanteil von 20 Prozent sowie einem hohen Gehalt an Vitaminen, Polyphenolen und Antioxidantien ist Biertreber zugleich ein wertvoller Rohstoff für die Herstellung einer Milchalternative, mit dessen Upcycling auch eine bessere Ressourcennutzung gewährleistet wird.
„Unser Ziel ist es, eine Kreislaufwirtschaft zu erzeugen, sodass die Ressourcen kontinuierlich für den Menschen nutzbar gemacht werden können“, erklären die Erfinderinnen Laura Caspereit und Thao Tran. „Aus diesem Grund leisten wir mit ‚Golden Barley‘ einen Beitrag für Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutz." Das Siegerteam wird Deutschland mit „Golden Barley“ beim europäischen Wettbewerb ECOTROPHELIA, der vom 16. bis 17. Oktober 2022 in Paris stattfinden wird, vertreten.
In diesem Jahr hatten sich für TROPHELIA Deutschland 18 Studierenden-Teams von zehn Hochschulen in ganz Deutschland beworben, um ihre Ideen für innovative Lebensmittelprodukte mit einem ökologischen Nutzen vorzustellen. Sechs Favoriten-Teams wurden durch die Jury für das Finale ausgewählt, das am 26. April nach drei Jahren wieder als Präsenzveranstaltung in Bonn im Rahmen des FEI-Kooperationsforums stattfand.
„Wir alle stehen vor immensen Herausforderungen hinsichtlich der Sicherung der Welternährung, um mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie, den Folgen des Ukraine-Kriegs und des Klimawandels nur einige zu nennen. Die Teams des TROPHELIA-Wettbewerbs haben sich den Herausforderungen gestellt und in beeindruckender Weise die Themen Nachhaltigkeit, Regionalität, Tierwohl, CO2-Abdruck und gesunde Ernährung in ihre Projekte einfließen lassen. Dabei blieben der Genuss und die wirtschaftliche Umsetzbarkeit nicht auf der Strecke“, erklärte Martin Ammann, Sprecher der TROPHELIA-Jury 2022, im Rahmen der Veranstaltung.
Weitere Informationen zu den einzelnen Produktideen, Bilder und ein Video werden in Kürze veröffentlicht unter www.fei-bonn.de/trophelia-2022. (di)
Foto: © FEI e.V.