Wasserstoff als Schlüsselelement der Energiewende steht am 27. und 28. Mai 2024 im Mittelpunkt eines zweitägigen Symposiums in Halle an der Saale. Vier AiF-Forschungsvereinigungen – die Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. – DECHEMA, der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V., Technisch-wissenschaftlicher Verein - DVGW, die Europäische Forschungsgesellschaft Dünne Schichten e.V. - EFDS und das Institut für Umwelt und Energie, Technik & Analytik e.V. - IUTA – sowie das Zentrum für BrennstoffzellenTechnik ZBT GmbH und der AiF e.V. laden Fachleute aller Branchen ein. In Podiumsdiskussion, Vorträgen und Impuls-Veranstaltungen rund um die Erzeugung, Lagerung, den Transport und die Nutzung des Energieträgers Wasserstoff erhalten die Expertinnen und Experten die ideale Chance, sich auszutauschen, neue Kooperationen zu schließen und ihre Ideen voranzubringen. Darüber hinaus sind Führungen im Hydrogen Lab Leuna und am Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen (IMWS) und Systemen vorbereitet.
Jules Vernes Vision wird Realität durch deutschen Mittelstand
Der Autor und Visionär Jules Verne beschrieb in seinem Roman „Die geheimnisvolle Insel“ Wasser als „die Kohle der Zukunft“. 150 Jahre später setzen Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik diese bedeutende Vision einer klimafreundlichen Energiegewinnung und -nutzung von Wasserstoff um. In der Wissenschaftsstadt Halle wird die Realisierung der Nationalen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung, die Maßnahmen für eine Wasserstoffnutzung in Deutschland bis 2030 beschreibt, sowie die Weiterentwicklung der H2-Technologien diskutiert. Ziel der Strategie ist es, auf Basis der Wasserstofftechnologie den CO2-Ausstoß in Industrie, Verkehr und Energie erheblich zu senken, die zukünftige nationale Versorgung mit Wasserstoff aus erneuerbaren Energien und dessen Folgeprodukten zu sichern.
Deutschland soll sich zu einem der weltweit führenden Anbieter im Bereich der Technologie für die Wasserstoffgewinnung, -speicherung, -weiterleitung und -nutzung entwickeln. Die AiF und ihre Forschungsvereinigungen bietet der Politik dazu einen „Mittelstandspakt für Transformation und Wasserstoff“ an. „Um Grünen Wasserstoff zukünftig in großen Mengen kostengünstig produzieren und speichern zu können, muss der Sprung von der Forschung in die industrielle Umsetzung gelingen. Der Mittelstand spielt dabei eine wichtige Rolle, da er schnell auf veränderte Marktbedingungen reagieren und neue Technologien zur Marktreife bringen kann“, erklärt EFDS-Geschäftsführer Professor Udo Klotzbach im Vorfeld des Symposiums. Die EFDS ist eine von 85 AiF-Forschungsvereinigungen.
Gasnetze wasserstofftauglich machen und weltweit einmalige Pilotanlagen in Leuna
Die Transformation und Wasserstofftauglichkeit der deutschen und europäischen Gasnetze, Materialien und Prozesstechnologien für eine effiziente Wasserstoff-Wirtschaft bis hin zu kostengünstigen Hochleistungsbeschichtungen für Brennstoffzellen und Elektrolyse werden Themen auf dem Hallenser Symposium Ende Mai sein. Am zweiten Tag stehen Wasserstoffanwendungen, insbesondere in der Herstellung von eFuels für die Schifffahrt oder im Verkehrssektor, im Mittelpunkt.
Die zusätzlichen Führungen im Hydrogen Lab Leuna machen erstmalig eine digital vernetzte Infrastruktur mit Test- und Qualifizierungskapazitäten der für die Energiewende notwendigen Elektrolyse- und Brennstoffzellensysteme von insgesamt mehr als 25 Megawatt und weltweit einmalige Pilotanlagen sichtbar. Methoden der Nano- und Magnetfeldanalytik sowie hochauflösende Mikroskopie von H2-Komponenten und -Speicherbauteilen werden unter anderem im Fraunhofer IMWS in Halle den Symposium-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern präsentiert. (frd)
Weitere Informationen und die Anmeldung zum Wasserstoff-Symposium in Halle finden Sie unter diesem Link.
Foto: © canva, onurdongel