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Wasserstoffnutzung bei der Glasherstellung

In keinem anderen Land in Europa gibt es so viele glasproduzierende Unternehmen wie in Deutschland. Da in dieser Branche das Erhitzen der Materialien und damit die Verbrennung eine grundlegende Bedeutung besitzen, sind hier die CO2-Emissionen besonders hoch. Für jährlich rund 7,8 Millionen Tonnen verkaufsfähigen Glases fallen rund 4 Millionen Tonnen CO2-Emissionen an.

Glasqualität erhalten

Wasserstoff im Erdgasnetz wird auch hier zunehmend präsenter. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Gas- und Wärme-Institutes Essen e.V. (GWI) und des Institutes der Hüttentechnischen Vereinigung der Deutschen Glasindustrie e.V. wollen innerhalb eines Projektes der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) eine Emissionsreduktion durch den Einsatz von Wasserstoff in der Glasherstellung wesentlich unterstützen. Ziel des Vorhabens ist es, den Einfluss des ins Erdgas eingemischten Wasserstoffs auf die unterschiedlichen Verbrennungstechnologien und die Eigenschaften des Glasprodukts zu ermitteln. Bei steigender Zumischung von Wasserstoff ins Erdgas verändern sich die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Brenngases deutlich. So rechnen die Forschenden mit der Modifikation wesentlicher verbrennungstechnischer Parameter sowie der Abgaseigenschaften und Wärmeübertragung. Das H2 kann die Glaseigenschaften beeinflussen und Änderungen der Anlageneffizienz und -sicherheit, des Schadstoff- und Wärmeübertragungsverhaltens, der Prozessstabilität oder der Produktqualität verursachen.

In dem IGF-Vorhaben werden umfangreiche experimentelle und numerische Untersuchungen, unteren anderem zur Air- sowie Oxy-Fuel-Verbrennung am Versuchsofen, durchgeführt. Damit analysiert das Forschungsteam, wie sich die Wasserstoff-Zumischung auf verschiedene Prozessschritte der Glasherstellung und die Glasprodukte auswirkt.

Forschungsergebnisse wirken branchenübergreifend

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erarbeiten Handlungsempfehlungen für die Glasindustrie, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), um Kohlendioxid im energieintensiven Glasherstellungsprozess einzusparen. Die Ergebnisse dieses IGF-Projekts, an dem neun Unternehmen, darunter fünf KMU, im Projektbegleitenden Ausschuss beteiligt sind, ermöglichen darüber hinaus einen branchenübergreifenden Wissenstransfer und können von allen interessierten mittelständischen Unternehmen genutzt werden. Das vorwettbewerbliche IGF-Vorhaben wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit öffentlichen Mitteln gefördert. (frd)

Forschungseinrichtungen:

Gas- und Wärme-Institut Essen e.V. (GWI)
Institut der Hüttentechnischen Vereinigung der Deutschen Glasindustrie e.V. - HVG

Forschungsvereinigung:

Gas- und Wärme-Institut Essen e.V. - GWI
 

 

Foto: Canva